Da sich in geschlossenen (Zucht-) Populationen der Gen-Pool im Laufe der Zeit unweigerlich leert, muss man mit geeigneten züchterischen Maßnahmen die genetische Varianz zu erhalten versuchen.
Ein solches Mittel sind Auszucht-Programme, wie es auch in der Züchtergemeinschaft EZS derzeit umgesetzt wird. So entstammt die Hündin „Virpi von Cuberin“ in der Zuchtstätte „von den Glücks-Spitzen“ der Verpaarung einer Großspitz-Hündin mit einem Finn. Lapinkoira-Rüden. Diese Hunde können über mehrere Generationen wieder mit reinen Großspitzen verpaart werden und deren Gen-Pool auffüllen.
Die Grafik zeigt an, zu wieviel Prozent die Gene vom Großspitz oder vom Lapphund stammen: In der Kreuzungs-Generation F1 sind es jeweils 50%, in den 3 folgenden Rückkreuzungs-Generationen mit Großspitzen nimmt der Anteil der Großspitz-Gene bis auf fast 100% zu.
Dieses Verfahren ist in der Tierzucht durchaus üblich und bei der bekannten Genetikerin Prof. Irene Sommerfeld-Stur findet man dazu u. a. folgende Sätze:
„Einkreuzungen sollten in erster Linie über Rüden vorgenommen werden. Damit ist gewährleistet, dass alle maternalen Einflüsse sowohl auf der genetischen als auch auf der epigenetischen Ebene der Ausgangsrasse entsprechen. Und auch die für die Frühsozialisation wichtigen mütterlichen Umwelteinflüsse basieren auf rassetypischen Merkmalsausprägungen.
- In der ersten Kreuzungsgeneration weicht das Exterieur der Tiere vom Rassestandard der Ausgangsrasse mehr oder weniger stark ab, lässt sich aber bei Kenntnis der Erbgänge der Exterieurmerkmale recht gut vorhersagen.
- Kreuzungstiere der ersten Kreuzungsgeneration sollten ausschließlich mit reinrassigen Tieren der Ausgangsrasse angepaart werden.
- Auch in den nächsten Generationen sollte man bei den Anpaarungen Paarungen zwischen Kreuzungsnachkommen und Tieren der Ausganspopulation bevorzugen, da auf diese Weise eine Rückkehr zum Rassetypus schneller zu erreichen ist.“
Es versteht sich von selbst, dass alle Tiere in diesem Programm ganz genau auf ihre Gesundheit untersucht und genetisch getestet werden, bevor mit ihnen gezüchtet wird! Denn wir wollen ja keine unerwünschten Eigenschaften oder gar Erbkrankheiten in die Rasse importieren. Alle Welpen bekommen Ahnentafeln, aus denen ihre Abstammung genau hervorgeht, und es bedarf der Genehmigung durch die Hautpzuchtwartin, ob und mit wem sie später verpaart werden dürfen.
Nun hoffen wir, dass sich noch viele Spitz-Freunde für dieses Programm begeistern lassen, die Welpen der verschiedenen Rückkreuzungs-Generationen ihre Liebhaber finden und zur Weiterzucht innerhalb des Programms herangezogen werden können.
Da sich in geschlossenen (Zucht-) Populationen der Gen-Pool im Laufe der Zeit unweigerlich leert, muss man mit geeigneten züchterischen Maßnahmen die genetische Varianz zu erhalten versuchen. Ein solches Mittel sind Auszucht-Programme, wie es auch in der Züchtergemeinschaft EZS derzeit umgesetzt wird. So entstammt die Hündin „Virpi von Cuberin“ in der Zuchtstätte „von den Glücks-Spitzen“ der…
Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. geht in ihrem Merkblatt Nr. 141 auf verschiedene Formen der Qualzucht ein und empfiehlt ausdrücklich unter
8. Maßnahmen und Forderungen zur Verbesserung der Tiergesundheit im Hinblick auf Qualzuchten:
- Kreuzungszucht (in fachkundig begleiteten Projekten) legitimieren und
vorantreiben: - Einkreuzung rassefremder Tiere, wo es zur Wiederherstellung der
Gesundheit und Erweiterung des Genpools sinnvoll ist - Zusammenfassung ganzer Rassen/Züchtungen zu einem Genpool (wie
in der Vergangenheit z.B. beim Wolfsspitz und Keeshond) - Abstand nehmen von traditionellem Verständnis der Reinrassigkeit
(„Erbhygiene“, „Reinheitsgebot“)